Dr. Manfred von Boetticher
Leibniz und Russland
Prolog: Die große Gesandtschaft
Im Frühjahr des Jahres 1697 geschah in Moskau etwas noch nie Dagewesenes. Der 25-jährige Zar Peter schickte eine Gesandtschaft in den Westen. Begleitet wurde diese nicht allein von ihrem über 80-köpfigen Gefolge. Zum Gesandtschaftspersonal gehörten 35 „Volontäre“, die im Ausland das Seefach erlernen sollten. In den Verzeichnissen waren die Volontäre sämtlich ohne Titel und meist auch ohne ihren Adelsnamen geführt. „Der Obmann der 2. Zehnerschaft hieß Petr Michajlov; das war der Czar.“1
Zar Peter reiste inkognito. Nicht ganz, denn bei Bedarf wurde das Geheimnis immer wieder gelüftet. Der junge Herrscher hatte damit nicht nur mit der überkommenen Etikette gebrochen, nach der ein „Herrscher aller Reußen“ sein Land niemals verlassen hatte. Peter, später „der Große“, hatte eine Trennung vollzogen zwischen seinem Amt und seiner Person. Er konnte als Zuschauer dabeistehen, wenn an einem fremden Fürstenhof seinem Gesandten die Grüße an den Zaren übermittelt wurden. Und er konnte als „Petr Michajlov“ selbst bei einem Schiffszimmermann in die Lehre gehen.
Über die Reiseroute der „Großen Gesandtschaft“ ließ der Zar die westliche Welt im Unklaren, man rechnete zunächst mit einem Besuch von Wien und Venedig. Nach einem Treffen mit dem Kurfürsten von Brandenburg in Königsberg – die Krönung zum ersten König in Preußen erfolgte hier vier Jahre später – machte sich der Tross dann aber zunächst auf den Weg nach Holland. In Königsberg war bei der persönlichen Begegnung von Zar und Kurfürst der hannoversche Geschäftsträger anwesend. Ausführlich berichtete er seinem Hof über die Ankunft der russischen Gäste.2 Aus seinen Kommentaren wird deutlich, wie wenig man in den westlichen Ländern selbst noch nach Beginn der Reise an eine persönliche Teilnahme des Zaren glauben mochte.
Zar Peter I. in Coppenbrügge
Anders Gottfried Wilhelm Leibniz: Ein Ziel des Philosophen und Universalgelehrten war es, seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen praktische Veränderungen im Leben der Völker folgen zu lassen. Bewusst vermied Leibniz das Leben eines zurückgezogenen Hochschulgelehrten. Stets versuchte er, bei einem einflussreichen Fürsten tätig zu werden, um seine Vorstellungen vom Fortschritt der Wissenschaften umsetzen zu können. Am hannoverschen Hof war er als Bibliothekar untergekommen und konnte hier seinen Lebensunterhalt bestreiten. Zeit seines Lebens blieb er aber auf der Suche nach einer bedeutenderen Umgebung, nach dem „großen Potentaten“, der aufgeschlossen war gegenüber modernen Ideen und mit dessen Hilfe er sein Ziel einer besseren Welt verwirklichen könnte.
Als der Zar als Herr des riesigen Russland im Jahre 1697 mit seiner „Großen Gesandtschaft“ durch Norddeutschland zog,3 musste Leibniz dies als Chance seines Lebens erscheinen. Auch wenn im damaligen Europa wenig über die Pläne des jungen Herrschers bekannt war, wurde doch deutlich, dass er den traditionellen Rahmen eines Moskauer Monarchen überschritten hatte. Von ihm war Neues zu erwarten. Hier hoffte Leibniz ansetzen zu können: „Den Geist eines einzigen Menschen wie des Zaren oder des Kaisers von China zu gewinnen und ihn auf das wahrhaft Gute zu lenken, indem man ihn zum Eifer für den Ruhm Gottes und für die Vervollkommnung der Menschen anregt – das heißt mehr tun als hundert Schlachten gewinnen; denn vom Willen solcher Männer hängen mehrere Millionen anderer ab“, schrieb er später in einem seiner Briefe.4
Ein weiterer Aspekt, der schon lange Leibniz‘ Aufmerksamkeit auf Russland gelenkt hatte, war sein Interesse an China – ein Interesse, das er am Ende des 17. Jahrhunderts mit weiten Kreisen der gebildeten Öffentlichkeit Westeuropas teilte. Seitdem über die Jesuiten-Mission zahlreiche Nachrichten aus dem „Reich der Mitte“ in den Westen gelangten, war hier zeitweilig ein regelrechter China-Kult entstanden. Vor diesem Hintergrund hatte Leibniz die Bedeutung der Jahrtausende alten chinesischen Kultur erkannt und sah in Russland das natürliche Bindeglied zwischen dem europäischen und dem chinesischen Kulturkreis,5 das Zentrum einer künftigen Synthese zwischen Morgen- und Abendland. Mit den sich anbahnenden Umwälzungen im Russischen Reich schienen seine Hoffnungen in Erfüllung zu gehen: Voller Erwartungen verfolgte er den Wandel in Russland, wie er sich unter Peter I. abzuzeichnen begann.
Seitdem bekannt war, dass der Zar persönlich an der Delegation teilnahm, hatte Leibniz sich aufs Genaueste über die einzelnen Stationen der russischen Gesandtschaft berichten lassen.6 Seine Gönnerin, Kurfürstin Sophie von Hannover, hatte als Schwiegermutter des Kurfürsten von Brandenburg unmittelbar von dessen Begegnung mit dem russischen Herrscher in Königsberg erfahren. Als sich abzeichnete, dass die Gesandtschaft südlich an Hannover vorbei in die Niederlande ziehen würde, setzte sie alles daran, den Zaren ebenfalls zu sehen. Mit einiger Mühe konnte sie schließlich für ihre Familie und ausgewählte Mitglieder ihres Hofes eine Begegnung mit Zar Peter arrangieren. In Coppenbrügge kam es zu dem denkwürdigen Treffen.7 Durch die umfangreiche private Korrespondenz der Kurfürstin verbreitete sich Peters legendärer Ruf daraufhin bald über ganz Europa.8
Auch Leibniz wäre bei den Gesprächen gern dabei gewesen. Er durfte nicht teilnehmen, der russische Gast hatte auf einer begrenzten Personenzahl bestanden. Leibniz versuchte, dem Zaren nachzureisen. Bei sich trug er eine Denkschrift mit zahlreichen Reformvorschlägen für das Russische Reich.9 Den Herrscher bekam er nicht zu Gesicht. Immerhin gelang es Leibniz, mit Peter Lefort, dem Neffen des ersten Gesandten, Bekanntschaft zu machen, mit dem er kurz darauf in brieflichen Kontakt trat.10 Vor allem interessiert war der Gelehrte an Sprachproben, um auf diese Weise mögliche Verwandtschaften zwischen der Vielzahl der Völker Russlands und Sibiriens zu ergründen; Leibniz erbat Übersetzungen des Vater-Unsers.11 Offenbar wurde bei seinem Treffen mit der „Großen Gesandtschaft“ auch über mögliche Verbesserungen der Verkehrsverbindungen in Russland gesprochen. In Leibniz’ Unterlagen fand sich später die Skizze für das Projekt eines Wolga-DonKanals von der Hand des stellvertretenden Gesandten Fedor Alekseevič Golovin.12 Die unmittelbaren Folgen der Gespräche blieben allerdings gering: Übertragungen des Vater-Unsers waren nicht zu beschaffen.13 Der Kontakt zwischen Leibniz und Lefort riss ab, als dieser wenige Jahre später in schwedische Gefangenschaft geriet.
Mit Sorge verfolgte Leibniz die weitere Entwicklung in Russland, als während der Abwesenheit des Zaren 1698 in Moskau der Strelizen-Aufstand ausbrach. Der Zar sah sich genötigt, seine Westreise abzubrechen, um zu Hause die Ordnung wiederherzustellen. Mit äußerster Härte ging Peter I. nach der Niederschlagung der Revolte gegen die Aufständischen vor. Nachrichten von Massenhinrichtungen erreichten Westeuropa. Auch Leibniz war erschrocken über das Vorgehen seines „großen Potentaten“. Vor allem sah er durch den Aufstand seine Hoffnungen auf Reformen in Russland, die ganz an die Person des Zaren geknüpft waren, in Frage gestellt. Seine Sorge galt der künftigen Stellung von Zar Peter, dem er bei der Niederschlagung des Aufstands mehr Besonnenheit gewünscht hätte: „Oderint dum metuant“ (sollen sie hassen, wenn sie nur fürchten) schien ihm im Hinblick auf die ständige Verbitterung der Angehörigen der Hingerichteten eine viel zu gefährliche Haltung.14
Ein Jahr später begann der Nordische Krieg; aus dem Nichts entstand die neue russische Hauptstadt St. Petersburg. Es folge eine umfassende Heeresreform, eine russische Ostseeflotte entstand. Die staatliche Verwaltung wurde neu organisiert, Grundlagen wurden gelegt für den Aufbau neuer Industrien. Wie eine Aufzeichnung russischer Schrift- und Zahlzeichen in seinem Nachlass zeigt, verfolgte Leibniz in diesen Jahren weiterhin all diese Entwicklungen – und wartete. „Wenn ich jung wäre, ginge ich nach Russland …“, schrieb er in einem seiner zahlreichen Briefe.15
Leibniz und Zar Peter: Persönliche Begegnungen
Nach über 10 Jahren ergab sich für Leibniz eine neue Möglichkeit, mit dem Zaren zusammenzutreffen. Um die Reformen in Russland unumkehrbar zu machen, hatte Peter I. die Heirat seines Sohns Aleksej mit einer westeuropäischen Prinzessin angeordnet. Familiäre Beziehungen sollten den politischen Wandel absichern. Die Wahl war auf eine welfische Prinzessin gefallen, Charlotte von Braunschweig-Wolfenbüttel, deren Schwester mit dem späteren Kaiser Karl VI. verheiratet war. Nach dem russischen Sieg in der Schlacht von Poltava – der Vorentscheidung für den Ausgang des Nordischen Krieges – fand die Hochzeit im Sommer 1711 im damals sächsischen Torgau an der Elbe statt. Der Zar ließ es sich nicht nehmen, persönlich beim Fest dabei zu sein.
Am Rande des Festes gelang es Leibniz endlich, den Zaren persönlich zu sprechen.
Auf Vermittlung des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel, des Großvaters der Braut, kam in Torgau eine Begegnung zwischen Leibniz und Peter I. zustande.16 Im Empfehlungsschreiben des Herzogs war Leibniz als Gelehrter bezeichnet worden, „der mit allen Gelehrten durch ganz Europa“ in Korrespondenz stand und dessen Bekanntschaft dem Zaren „sonderbares Vergnügen“ bereiten würde.17 Dieses Vergnügen hatte Peter I. sich gönnen wollen.
Über die Begegnung und den Verlauf der ersten Unterredung zwischen den beiden Männern ist unmittelbar nichts überliefert. Aus Leibniz‘ späteren Briefen geht hervor, dass in der Audienz mögliche magnetische Untersuchungen im Russischen Reich angesprochen wurden. Leibniz bat nunmehr den Zaren persönlich um verschiedene Sprachproben. Auch von der Erforschung einer vermuteten Landbrücke zwischen Asien und Amerika war die Rede.18 Insgesamt dürfte es auch um Verbesserungen des Handels, um einen Austausch der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen Europa und China und um die Frage einer Akademie der Wissenschaften in Russland gegangen sein.19 Wie Leibniz rückblickend schrieb, hatten sich seine großen Erwartungen voll und ganz erfüllt. Für den nächsten Tag war er zur Tafel des Zaren eingeladen, ihm wurde ein Rang im russischen Staatsdienst mit einer jährlichen Pension zugesagt.20
Offensichtlich maß Leibniz allerdings der Begegnung mehr Bedeutung bei als Peter I. Im folgenden Jahr blieb der Zar für den Philosophen unerreichbar, dem im Übrigen auch keine Zahlungen aus Russland zugingen. Vergeblich erinnerte Leibniz den Zaren über den österreichischen Gesandten an die vereinbarte Zusammenarbeit.21 Von Neuem versuchte er, den Zaren – seinen „großen Potentaten“ – persönlich zu treffen.
Als Peter Ende 1712 zu einem Kuraufenthalt nach Karlsbad in Böhmen reiste, verwandte sich der Braunschweiger Herzog erneut für Leibniz. Vom Wiener Hof wurde Leibniz als diplomatischer Vermittler zwischen Österreich und Russland zum Zaren geschickt.22 Offiziell ging es um ein militärisches Bündnis gegen Frankreich.23 Die politischen Verhandlungen blieben ohne konkretes Ergebnis, aber Leibniz konnte die Gelegenheit nutzen, sich mit dem Zaren nebenbei über Gesetzgebung und Justizwesen zu unterhalten.
Bald darauf ließ der Zar Leibniz mitteilen, dass man ihn mit der Überarbeitung der russischen Gesetze und der Verbesserung des Gerichtswesens in Russland beauftragen wolle. Leibniz sollte den Rang eines russischen „Geheimen Justizrats“ erhalten – ein in Russland neuer Titel, der nach der nach Leibniz’ Tod in Kraft gesetzten Rangtabelle der Stellung eines russischen Generals entsprach, verbunden mit dem erblichen Adel.24 In einem Brief an Kurfürstin Sophie berichtete er voller Freude, künftig als „Russischer Solon“ aufzutreten.25 Die Zahlung der in Torgau versprochenen Summe wurde Leibniz erneut zugesagt, er erhielt eine vom Zaren und vom Kanzler Golovkin unterzeichnete Bestallungsurkunde.26 Noch über den Kuraufenthalt hinaus blieb Leibniz im Gefolge des Zaren und nutzte die Zeit, mit russischen Hofleuten in näheren Kontakt zu treten. Anschließend reiste er – nunmehr in russischem diplomatischen Auftrag – nach Wien.27
Eine länger andauernde Zusammenarbeit mit der russischen Seite folgte auch dieser Begegnung nicht. In der von Leibniz selbst entworfenen Bestallungsurkunde war die Passage, nach der ihm für seine Arbeit „dienliche Nachrichten“ aus Russland zur Verfügung gestellt werden sollten, gestrichen worden. Ebenso fehlte jeder Hinweis auf die russische Justizreform, die durch Leibniz maßgeblich hätte eingeleitet werden sollen. Auch in den folgenden Jahren erhielt Leibniz nicht die gewünschten Informationen, auch weiterhin blieben die zugesagten Zahlungen aus.28 Vergeblich versuchte Leibniz immer wieder, Nachricht vom Zaren zu erhalten. Doch ließ er sich dadurch nicht entmutigen. Er schrieb das Verhalten Peters dessen Überbeanspruchung im Nordischen Krieg zu29 – und wartete weiter.
Als der Zar im Sommer 1716 zu einer erneuten Kur nach Pyrmont reiste, ergab sich die Möglichkeit einer dritten und letzten Begegnung zwischen Leibniz und dem Zaren. Leibniz hielt sich eine Woche im Gefolge Peters des Großen auf und begleitete die russische Hofgesellschaft anschließend in die kurfürstliche Residenz bei Hannover. Bewundernd berichtete er in all seinen Briefen aus dieser Zeit über den Zaren, in dem er immer noch seinen „großen Potentaten“ sah: „Ich kann die Lebhaftigkeit und den Geist dieses großen Fürsten nicht genug bewundern. Von allen Seiten her versammelt er um sich kenntnisreiche Leute, und wenn er mit ihnen redet, so staunen sie…“30
Leibniz hatte sich gewünscht, dem Zaren in Pyrmont eine mechanische Rechenmaschine als eine seiner großen Erfindungen zu überreichen. Technische Probleme hatten jedoch die lange geplante Fertigstellung des Apparates verzögert.31 Noch einmal unterbreitete Leibniz dem russischen Herrscher all seine Pläne für eine Neugestaltung Russlands. Sein Wunsch, künftig enger in das russische Reformwerk eingebunden zu werden, konnte jedoch nicht mehr in Erfüllung gehen. Ein halbes Jahr nach dem Treffen in Pyrmont starb Leibniz32 – und die Rechenmaschine blieb in Hannover.
Leibniz’ Reformvorschläge für Russland
Vergleicht man Leibniz’ Eingaben und Denkschriften über den Zeitraum von 1697 bis 1716, fällt auf, dass fast alle Vorschläge von Anfang an in ihrer endgültigen Form durchdacht waren und sich im Laufe der Zeit nur unwesentlich veränderten.33 Dadurch wird deutlich, wie sehr Leibniz sich bereits vor der ersten Westreise Peters des Großen mit Russland befasst hatte, dass ihn andererseits aber nur wenige einschlägige Nachrichten und Informationen erreichten, die geeignet gewesen wären, seine Vorstellungen von Russland nachhaltig zu beeinflussen.34
In außenpolitischer Hinsicht wünschte Leibniz sich die Einberufung eines ökumenischen Weltkonzils unter Beteiligung der russisch-orthodoxen Kirche – nicht zuletzt als Grundlage eines Bündnisses der christlichen Länder gegen das Osmanische Reich.35 Eine künftige Einbindung des Russischen Reiches in das europäische „Konzert der Mächte“ war für Leibniz damit selbstverständlich.
Bezeichnend ist für Leibniz seine Fixierung auf den – aufgeklärten – Fürstenstaat. Mehrfach gebrauchte er für das künftige Russland das Bild einer „Staatsuhr“, in der dem Potentaten gute „Kollegien“, d. h. Ministerien, als „Haupträder“ zur Verfügung stehen, die ihrerseits weitere „Nebenräder“ antreiben. Das menschliche Leben sollte sich auf diese Weise reibungslos zum Nutzen aller gestalten36 – eine Konzeption, die nicht nur dem Selbstverständnis des aufgeklärten Absolutismus entsprach. Sie findet sich auch wieder in Leibniz’ Gottesvorstellung, wonach der Schöpfer einmal die „beste aller Welten“ geschaffen hat, deren Geschichte im Weiteren einem Uhrwerk ähnlich abläuft.37
Entsprechend stellte Leibniz sich auch die Organisation von Forschung, Wissenschaft und Bildung vor, die er als die wichtigste Voraussetzung aller weiteren Reformen in Russland ansah. Im Mittelpunkt seiner Überlegungen stand die Schaffung eines universell ausgerichteten wissenschaftlichen Zentrums, einer Akademie für Wissenschaft und Künste.38 Die Einrichtung sollte für sämtliche Universitäten des Landes zuständig sein und den Aufbau eines allgemeinen Schulsystems überwachen.39 Ebenso sollte bei ihm die Verantwortung liegen für Apotheken, Bergwerke und Manufakturen, für Handel und für Landwirtschaft. Die Neuerungen sollten dabei durchaus auch mit Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden können.40
Selbst über die Finanzierung einer solchen mit allem Vollmachten ausgestatteten Akademie hatte Leibniz sich Gedanken gemacht: Der Unterhalt der Einrichtung sollte durch Handelsprivilegien und durch verschiedene indirekte Steuern gesichert werden – unter anderem auf Bücher, Kalender, Zeitungen sowie auf eine Reihe staatlicher Formulare. Im Übrigen sollte die Akademie sich aus den Einkünften der von ihr eingeleiteten Wirtschaftsprojekte selbst tragen.41
Vor solchem Hintergrund forderte Leibniz in Russland nicht allein die Einführung eines allgemeinen Schulwesens, sondern auch eine Ausbildung der staatlichen Beamten in Universitäten, die nach westlichem Vorbild errichtet werden sollten. Als Reflex auf die Situation in Deutschland und auf seine eigene Situation bräuchten die Studenten aber seiner Ansicht nach „nicht sofort in eine unbeschränkte Freyheit“ zu treten, „wie dieser schädliche Missbrauch bei den Teutschen Universitäten und Academien eingerissen“, die Lehrenden „sollten nicht, wie oft bey Teutschen Universitäten und Schuhlen geschiet, in Armuth und Verachtung leben“.42
Im Einzelnen finden sich in Leibniz’ Briefen weiterhin Vorschläge zur Trockenlegung von Sumpfgebieten, zum Abbau von Bodenschätzen, zur Verbesserung der Verkehrsverbindungen. Leibniz forderte die Gründung von Fabriken, die Einrichtung von Druckereien und Bibliotheken, die Schaffung zoologischer und botanischer Gärten sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Bank- und Lombardwesens und zur Vervollkommnung des Zoll- und Steuersystems. Zur Hebung des Wirtschaftslebens in Russland sollten vermehrt ausländische Fachkräfte angeworben, Reisen russischer Untertanen ins Ausland erleichtert werden.43
Zur Absicherung all dieser staatlichen Maßnahmen schien Leibniz eine Reform des
Justizwesens in Russland von größter Wichtigkeit, an der er nach seinen
Gesprächen mit dem Zaren unmittelbar hoffte beteiligt zu werden. Zentral war für ihn die Frage, wie die Gerichtsordnung einzurichten sei, „damit ein rechtes Mittel zwischen der alten Wilkührigkeit der Richter und den weitläufigen verderblichen Europäischen Prozessen getroffen werde, welche gemeiniglich mit den geschriebenen Gesetzen und der Gelehrsamkeit unterm Vorwand besserer Untersuchung bei den Völkern eingeschlichen“.44 Zweifellos dachte Leibniz hier an bestimmte Auswüchse des römisch-rechtlichen Prozesses, dessen Vereinfachung er in Deutschland seit Jahrzehnten vergeblich anmahnte.45
Daneben blieb für Leibniz Russland stets das Durchgangsland zum geheimnisvollen China, das durch ein gewandeltes Russland leichter zu erreichen wäre. Leibniz erhoffte sich in künftigen Zeiten ein Durchfahrtsrecht „quer durch die Tartarei“ und entwarf Reisemöglichkeiten für segelbestückte Hundeschlitten: „Sobald die Segel nichts mehr leisten, machen die Hunde sich ans Ziehen, und wenn der Wind günstig ist, kehren sie in den Schlitten zurück und lassen sich nebst ihren Herren weiter fahren.“46
Als Voraussetzung seiner Pläne erkannte Leibniz die Notwendigkeit, das Russische Reich zunächst einmal auf allen Gebieten besser zu erforschen und den Kenntnisstand in Westeuropa über Russland entscheidend zu verbessern. Er selbst sammelte von Mittelsmännern und Gesandten sämtliche Informationen, die er nur erhalten konnte.47 Leibniz‘ besonderes Interesse galt der Herkunft der Völker Osteuropas und Asiens. Wiederholt forderte er, ihre Geschichte, ihre Gebräuche und ihre Religion niederzuschreiben. Wie schon bei seinem ersten Zusammentreffen mit der „Großen Gesandtschaft“ erbat er beim Zaren regelmäßig Listen mit den am häufigsten gebrauchten Wörtern und Zusammenstellungen der Berg- und Flussnamen. Zudem verlangte er die Aufzeichnung aller Volkssprachen. Solche Wörterbücher sollten nach seiner Vorstellung mit Hilfe von Dolmetschern, Kaufleuten und Reisenden aus Moskau, Astrachan, Tobol’sk und Archangel’sk zusammengestellt werden.48 Mit Hilfe des linguistischen Materials hoffte er, zahlreiche unbekannte Zusammenhänge lösen zu können.49 Weiterhin forderte Leibniz immer wieder eine möglichst genaue Kartierung der unbekannten Weiten Sibiriens. Die Ergebnisse solcher Studien sollten in einer russischen Enzyklopädie zusammengefasst werden, deren Anlage und Gliederung – mit Karten, Abbildungen und Tabellen – Leibniz bereits bis ins Einzelne ausarbeitete.50
Zwei Projekte sind in diesem Zusammenhang hervorzuheben, die einerseits Leibniz‘ naturwissenschaftliche Interessen trafen, andererseits von ihm dem russischen Herrscher gegenüber wohl auch aus taktischen Gründen immer wieder formuliert wurden – betrafen sie doch dessen Lieblingsthema, die Schifffahrt. Hier war, mehr noch als bei der Schaffung einer alles beherrschenden Akademie oder einer Neufassung des russischen Rechtssystems, auf rasche Zustimmung des Zaren zu hoffen.51
Immer wieder erhob Leibniz die Forderung einer Nordkap-Expedition, die erkunden solle, ob zwischen Asien und Amerika eine Landbrücke bestehe.52 Niemand könne zur Lösung dieser Frage mehr beitragen als der Zar, unter dessen Herrschaft die fraglichen Territorien ständen. Am besten würde die Expedition zu Wasser erfolgen, und zwar im Sommer, wenn nördlich des Polarkreises die Sonne nicht untergeht. Man solle zunächst zu beiden Seiten des Meeres einzelne Stationen errichten, von denen aus man schrittweise weitergehen könne. Dann werde sich zeigen, „ob das
Land enger werde oder sich ausbreite“, dort also eine Meerenge zu erwarten sei oder eine Landbrücke. Auch mit Hilfe der Meeresströmungen und der Fischarten ließe sich erkennen, ob zwischen Amerika und Asien eine Landverbindung bestehe oder nicht.53
Beim anderen, stets wiederkehrenden Projekt handelte es sich um die Messung der Abweichung des Kompasses vom astronomischen Nordpol.54 Seit dem 16. Jahrhundert war bekannt, dass diese „Deklination“ des Magneten nach einzelnen Landstrichen unterschiedlich ausfiel und dass sie von einer bestimmten Linie im Atlantischen Ozean an von Nordosten nach Nordwesten überging. Bei der Schifffahrt wurde dies zur Bestimmung des jeweiligen Längengrades genutzt.55 Später hatte man entdeckt, dass jene Grenzlinie sich ständig veränderte. Der englische Astronom Edmond Halley meinte Ende des 17. Jahrhunderts, das Phänomen mit einer Theorie von vier magnetischen Erdpolen lösen zu können. Zur Überprüfung seiner Hypothese hatte die britische Regierung um die Jahrhundertwende mehrere Forschungsreisen in den Atlantik entsandt, und auch Leibniz war an der Diskussion beteiligt.
Nach Leibniz’ Vorstellung von der Gesetzmäßigkeit der Natur musste es möglich sein, eine bestimmte Regel für die Bewegung der Deklination zu finden und dadurch etwa alle zehn Jahre einen aktuellen „magnetischen Kalender“ für die Schifffahrt zu erstellen. Zur Bestimmung einer solchen Regel waren weitere Messungen erforderlich, die er im Russischen Reich mit Hilfe des Zaren erheben wollte: In den wichtigsten Städten Russlands, an den Mündungen der großen Flüsse, an den russischen Stationen am Eismeer, an den Straßen nach Sibirien, nach Indien und nach China sollte der Ausschlag der Magnetnadel gemessen werden. Mit der Einrichtung der Messstationen verband Leibniz weitere Ziele: Bei der Gelegenheit könnten zugleich die Landkarten Russlands überarbeitet werden. Sämtliche Beobachtungen der Pflanzen, Tiere und Gesteine wären zu registrieren. Die dort zum Einsatz kommenden Mitarbeiter würden zudem alle Voraussetzungen für künftige russische Staatsdiener abgeben. Immer wieder betonte Leibniz gegenüber dem Zaren, wie wenig aufwendig solche Untersuchungen wären, und – natürlich – wie außerordentlich wichtig für die Schifffahrt.56
Die Grenzen von Leibniz‘ Russlandbild
Tatsächlich hat Leibniz keine einzige staatswirtschaftlichen Abhandlung für Russland entworfen und hat sich auch nicht umfassend mit der russischen Verfassung beschäftigt. Seine Entwürfe und Projekte sind sämtlich in kürzeren Eingaben, meist in Briefform festgehalten. Konkrete Vorschläge zur Errichtung von Bergwerken und Manufakturen oder zur Reform des russischen Justizwesens hat er nicht gemacht, sondern sich auf die Vorschläge allgemeiner Zielrichtungen beschränkt. Für tiefergehende Ausarbeitungen fehlte es ihm, wie er selbst immer wieder beklagte, an den notwendigen Informationen.
Aus heutiger Sicht mutet es geradezu befremdlich an, wenn man erkennt, dass eine Reihe von Leibniz’ Fragen zu seiner Zeit bereits gelöst war – beim damaligen Stand der internationalen Kommunikation war dies jedoch im Westen unbekannt, und keiner seiner russischen Partner hatte die Informationen an Leibniz weitergegeben. So war das russische Rechtssystem bereits 1649 kodifiziert worden, eine lateinische Übersetzung des „Uloženie“ lag in Moskau vor. Seit dem Mittelalter war im Rahmen der christlichen Mission eine Reihe von Übersetzungen des Vater-unsers in Sprachen der Völker Sibiriens entstanden. Bischof Stefan von Perm hatte 1383 ein eigenes Alphabet für ein endogenes Volk im Uralgebiet geschaffen und alle gottesdienstlichen Bücher in dessen Sprache übersetzt. 1648 waren die Russen Popov und Dežnev durch die Wasserstraße zwischen Asien und Amerika gesegelt. Zudem gab es eine detaillierte Sibirienkarte.
Leibniz hat Russland niemals mit eigenen Augen gesehen. Seine Kenntnisse über das Land bezog er allein von westeuropäischen Besuchern oder von Russen aus der näheren Umgebung des Zaren, die Peters Reformen positiv gegenüberstanden. Entscheidend für Leibniz’ Russlandbild war die Vorstellung, dass im Russischen Reich zu Beginn des 18. Jahrhunderts einschneidende Änderungen vor sich gingen, die Leibniz mit eigenen Wertvorstellungen und Zielen identifizierte.
Leibniz hatte keine Vorstellungen von den Verkehrs- und Verwaltungsproblemen, die in dem riesigen Reich von seiner Ausdehnung und vom Klima her bestanden. Russland erschien Leibniz stets als „Tabula rasa“, auf der etwas Neues, Besseres aufgebaut werden könnte als im westlichen Europa: „… gleich wie die Aufführung eines ganz neuen Gebäudes etwas Vollkommeneres zu Wege bringen kann als die Verbesserung und Aufflickung bei einem alten“. Eine solche Vorstellung von Russland als „Tabula rasa“ – Leibniz gebraucht mehrfach das Bild vom neuen Gebäude, vom neuen Land, vom frischen Feld oder vom neuen Topf, der noch keinen Geschmack angenommen hat57 – durchzieht sein gesamtes Denken. Die historisch gewachsenen, meist kirchlich geformten Verhältnisse des alten Russland wurden von ihm entweder nicht wahrgenommen, oder sie galt es zu beseitigen – durch Bildungsimpuls und herrschaftlichen Befehl.58
Für eine offene oder heimliche Opposition gegen die petrinischen Reformen konnte Leibniz kein Verständnis haben. Mit den überkommenen historischen Strukturen in Russland und deren möglicher Berücksichtigung im Reformprozess setzte er sich nicht auseinander. Im Mittelpunkt seines Denkens blieb stets der „große Potentat“. So versuchte Leibniz schließlich sogar, ein positives Bild des Hunnenkönigs Attila zu zeichnen,59 als er in einer Ausarbeitung für Zar Peter die Hunnen als frühes slawisches Volk bezeichnete und das Hunnenreich als Vorläufer des späteren Russland charakterisierte.60
Allerdings wird man Leibniz als Philosophen der beginnenden Aufklärung daraus kaum einen Vorwurf machen können. Sein ungebrochener Fortschrittsglaube nahm auch sonst wenig Rücksicht auf historisch gewachsene Strukturen. Für Leibniz deckten sich seine Ziele einer von oben gelenkten „Bildungsoffensive“ mit dem offensichtlichen Wunsch Peters des Großen, sein Reich zu „zivilisieren“.61 Die Fiktion einer „Tabula rasa“, die Leibniz auf Russland bezog, wurde für ihn selbst zu einem wesentlichen Impuls seiner Bildungs- und Reformideen.62
Die Mehrzahl von Leibniz’ Projekten wurde in späteren Zeiten von anderen neu formuliert, teilweise auch zu Ende gebracht. Ihre Realisierung hat Leibniz nicht mehr erlebt. Wenn auch die erdmagnetischen Variationen, wie wir heute wissen, nicht jene Regelmäßigkeit aufweisen, wie man im 18. Jahrhundert angenommen hatte – Leibniz’ wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung auch für Russland steht außer Frage: Nur wenige Jahre nach seinem Tod durchfuhr der dänische Kapitän Vitus Bering im Auftrag der russischen Regierung die nach ihm benannte Wasserstraße zwischen Asien und Amerika.
Bald nach Leibniz’ Tod kam es zur Gründung der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg – allerdings nicht mit den umfassenden Kompetenzen, wie sie Leibniz gewünscht hatte. Einige Jahrzehnte später erlebte die vergleichende Sprachwissenschaft in Russland unter Katharina II. erste Ergebnisse. Feste Messstationen zur Untersuchung der Deklination wurden Anfang des 19. Jahrhunderts eingerichtet, nachdem Alexander von Humboldt Leibniz’ Vorschlag wieder aufgenommen hatte.63
Auf jeden Fall bleibt festzuhalten, dass Leibniz Russland ohne jeden nationalen Vorbehalt gegenüberstand – verpflichtet allein dem philosophischen Ziel des „allgemeinen Besten“ für die gesamte Menschheit:64 „… denn ich nicht von den bin, so auff ihr Vaterland oder sonst auff eine gewisse Nation erpicht seyn“, schrieb er 1712 an den Zaren, „sondern ich gehe auf den Nutzen des ganzen menschlichen Geschlechts. Denn ich halte den Himmel für das Vaterland und alle wohlgesinnte Menschen für dessen Mitbürger, und ist mir lieber, bey den Russen viel Guthes auszurichten als bey den Teutschen oder andern Europäern wenig…“65 Dies war Leibniz’ Grundhaltung, die ihn über Jahrzehnte hinweg nicht entmutigen ließ, dem Zaren seine Vorschläge immer wieder zu unterbreiten.
Leibniz‘ Eingaben und Briefe waren im 18. Jahrhundert nur einem kleinen Kreis bekannt geworden. Anderen blieb es vorbehalten, einer breiten Öffentlichkeit ein neues Russlandbild zu vermitteln.66 Unübersehbar hat jedoch Leibniz seine Vorstellungen bereits Jahrzehnte zuvor deutlich vertreten. Und aus heutiger Sicht ist entscheidend, dass Leibniz als maßgeblicher Protagonist der frühen Aufklärung die Entwicklung in Russland überhaupt in so nachdrücklicher Weise in sein Denken einbezog.
Manfred von Boetticher
Anmerkungen
- Wittram, Reinhard: Peter I. Czar und Kaiser. Zur Geschichte Peters des Großen und seiner Zeit, Bd. 1, Göttingen 1964, S. 132.
- Hauptstaatsarchiv Hannover: Cal. Br. 24, Nr. 6560.
- Vgl. Wittram, Reinhard: Peters des Großen erste Reise in den Westen, in: JbbGOsteur 3, 1955, S. 390.
- In deutscher Übersetzung zitiert nach Boetticher, Manfred von/ Svetlana R. Dolgova: Rußland und der Westen. Beziehungen durch drei Jahrhunderte. Das Beispiel Niedersachsen, 14931796. Hannover 1993, S. 57.
- Vgl. Richter, Liselotte: Leibniz und sein Rußlandbild, Berlin 1946, S. 20, 45; Keller, Mechthild: Wegbereiter der Aufklärung: Gottfried Wilhelm Leibniz’ Wirken für Peter den Großen und sein Reich, in: dies., Russen und Rußland aus deutscher Sicht, Bd. 1: 9.-17. Jahrhundert, München 1985, S. 394 f.; 399.
- Guerrier, Woldemar: Leibniz in seinen Beziehungen zu Rußland und Peter dem Großen, St. Petersburg-Leipzig, 1873, Text, S. 11.
- Schnath, Georg: Geschichte Hannovers im Zeitalter der neunten Kur und der englischen Sukzession 1674-1714, Bd. 2, Hildesheim 1976, S. 310 ff.; W. Mediger: Die Begegnung Peters des Großen und der Kurfürstin Sophie von Hannover in der Darstellung A. N. Tolstojs, in: NdSächsJbLdG 26, 1954, S. 369 ff.
- Die Kurfürstin Sophie berichtete sofort ihrer Cousine Charlotte von der Pfalz in Paris über den Besuch, die wiederum drastisch antwortete: „Mich wundert, daß nun, da der Czaar doch sieht, wie fürsten leben sollen, kein exempel dran nimbt, da er doch verstandt hatt. Selber die leutte zu köppfen ist eine abscheuliche mode…“; zitiert nach Boetticher, Manfred von: Niedersächsische Beziehungen zu Rußland und Entwicklung des deutschen Rußlandbildes im 18. Jahrhundert, in: in: NdSächsJbLdG 67, 1995, S. 81.
- Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 13.
- Gottfried Wilhelm Leibniz, Sämtliche Schriften und Briefe, Erste Reihe, Bd. 14, Berlin 1993, S. 384.
- Boetticher/ Dolgova (wie Anm. 4), S. 55.
- Guerrier, Quellen (wie Anm. 6), Nr. 24; Benz, Ernst: Leibniz und Peter der Große. Der Beitrag Leibnizens zur russischen Kultur-, Religions- und Wirtschaftspolitik seiner Zeit, Berlin 1947, S. 41; Boetticher/ Dolgova (wie Anm. 4), S. 55 f.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 19.
- Leibniz, Sämtliche Schriften (wie Anm. 10), Bd. 16, Berlin 2000, S. 654 f.
- In deutscher Übersetzung zitiert nach Boetticher/ Dolgova (wie Anm. 4), S. 57.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 113, 118 f.
- Ebenda, Text, S. 118.
- Ebenda, Text, S. 119 f.
- Keller (wie Anm. 5), S. 404 f.
- Richter (wie Anm. 5), S. 46, 48 f.; Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 118 ff.
- Ebenda, Text, S. 136 f., 131.
- Ebenda, Text, S. 145.
- Ebenda, S. 146.
- Boetticher, Manfred von: Leibniz und Rußland, in: Reformen für Rußland – Leibniz und Peter I. und der Transformationsprozeß der Gegenwart, DAMU-Hefte Lomonossow, Berlin 3/98, S. 11.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 148.
- Ebenda, Quellen, Nr. 176; vgl. Boetticher/ Dolgova (wie Anm. 4), S. 62 f.
- Ebenda, Quellen, Nr. 186; ders., Text, S. 149 f.
- Ebenda, Quellen, Nr. 174-176; vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 24 f.; Richter (wie Anm. 5), S. 51 f.
- So Guerrier (wie Anm. 6), Quellen S. 314.
- Ebenda, Text, S. 174.
- Vgl. Finster, Reinhard / Gerd van den Heuvel: Gottfried Wilhelm Leibniz, Reinbek 1990, S. 105 ff. Auf diese Weise gelangte die Rechenmaschine nicht nach Russland, sondern ist noch heute in Hannover in der Niedersächsischen Landesbibliothek zu sehen.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 174 ff.; Richter (wie Anm. 5), S. 52 f.
- Vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 14.
- Boetticher, Leibniz (wie Anm. 24), S. 12 ff.
- Z. B. Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 109; vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 45, 30.
- Ebenda, Nr. 244, S. 365 f.
- Vgl. Finster/ van den Heuvel (wie Anm. 31), S. 61 ff.
- Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 127; vgl. Antoine, Annette/ Annette von Boetticher: LeibnizZitate, Göttingen 2007, S. 217.
- Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 127.
- Ebenda.
- Ebenda; vgl. Richter (wie Anm. 5), S. 42, 49 f.; Benz (wie Anm. 12), S. 81.
- Guerrier (wie Anm. 6), Nr. 240 S. 352, 254.
- Benz (wie Anm. 12), S. 8 f., 57; Richter (wie Anm. 5), S. 45, 93.
- Guerrier (wie Anm. 6), Nr. 240, S. 348 f.
- Vgl. Boetticher, Leibniz (wie Anm. 24), S. 13.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 33; vgl. Boetticher, Leibniz (wie Anm. 24), S. 10.
- Vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 22; Keller (wie Anm. 5), S. 401.
- Richter (wie Anm. 5), S. 46 f.; Benz (wie Anm. 12), S. 78; Keller (wie Anm. 5), S. 395.
- Vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 55 f.
- Ebenda, S. 56 f.
- Ebenda, S. 75.
- Vgl. Richter (wie Anm. 5), S. 101 f.
- Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 158 S. 248 f.
- Für das Folgende vgl. Boetticher, Leibniz (wie Anm. 24), S. 14 f.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 137.
- Vgl. Richter (wie Anm. 5), S. 94 ff.
- Vgl. Boetticher, Leibniz (wie Anm. 24), S. 15 f.
- Vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 83 ff.; Keller (wie Anm. 5), S. 412 f.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 177.
- Gottfried Wilhelm Leibniz. Schriften und Briefe zur Geschichte, hg. von Malte-Ludolf Babin und Gerd van den Heuvel, Hannover 2004, S. 688 ff.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 12.
- Vgl. Benz (wie Anm. 12), S. 3.
- Guerrier (wie Anm. 6), Text, S. 190; Richter (wie Anm. 5), S. 54.
- Ebenda, S. 42.
- Guerrier (wie Anm. 6), Quellen, Nr. 143.
- Vgl. Matthes, E.: Das veränderte Rußland. Studien zum deutschen Rußlandverständnis im 18. Jahrhundert zwischen 1725 und 1762, Frankfurt a. M.-Bern-Cirencester/U.K. 1981, S. 430 ff.