Geschichte

Vortrag vom 21. April 2014 in der Kant-Universität

Vortrag von Christof Ringler (Entwurf für das Treffen in der Universität Kaliningrad am 21.4.2014)

Verehrte Freunde Kants, liebe Universitätsangehörige, sehr geehrte Damen und Herren,

(Uwascháemye damy i gospodá), 

Leider fühle ich mich außerstande, die hier anwesenden russischen Besucher in ihrer Muttersprache anzusprechen 

( k soschaleniju ja nje uméju goworít c drugámi russkimi w swojom jasike),  aber ich werde mich auch im Sinne der hier anwesenden  D e u t s c h s p r a c h i g e n  bemühen, trotz meines Tiroler Akzents für alle verständlich zu sprechen!

Zunächst möchte ich allen, die dieses Zusammentreffen ermöglicht haben, sehr herzlich  für die Einladung  danken.        

Was treibt also einen Österreicher in die Oblast Kaliningrad?  Wie kam es dazu, dass ich mich mit den baulichen Überresten von preußischen Kirchen in der Oblast Kaliningrad beschäftige?

Ich habe keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ostpreußen, aber es gab mütterlicherseits Verbindungen in die Hansestadt Lübeck. Ich hatte dort schon als Kind während der Ferienaufenthalte im Haus der Großeltern erste Begegnungen mit den mittelalterlichen Backsteinkirchen und ihren später wieder aufgebauten Türmen.  (Siehe Bild mit Holstentor)

Mein Vater Josef Ringler war als Tiroler Kunsthistoriker in den letzten Jahren des 2. Weltkriegs in zwangsläufig reichsdeutschen Diensten an der Rettung von Kunstwerken aus italienischen Galerien beteiligt,  die im Spätsommer des Jahres 1944 zum Schutz vor alliierten Bombenangriffen  in geschützte  Depots in Südtirol verbracht wurden. Dies geschah im Zusammenwirken deutscher und italienischer Stellen, deutscher und italienischer Kunsthistoriker.

Nach Kriegsende wurden die kostbaren Gemälde zunächst an die amerikanischen Kunstschutz-Offiziere übergeben, anschließend wurden sie nahezu vollständig an die italienischen Eigentümer zurückgegeben. Mir wurde  im Laufe der Jahre klar, dass diese Haltung verantwortungsvoller Menschen der Kunst gegenüber,  ganz gleich aus welcher Nation sie stammten,  für den Erhalt von kulturellen Werten unbedingt notwendig ist.  

Ich wurde  im Februar 1945 in Bozen in Südtirol geboren. Ich wuchs nach dem Krieg bei meinen Eltern in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck auf und kam nach dem Abitur zum  Architekturstudium  nach Wien.  Nach  Abschluss des Studiums und auf einigen Umwegen bin ich in einem der renommiertesten Wiener Architekturbüros „gelandet“ und habe mehr als 30 Jahre mit der Ausführungs-Planung der  Wiener U-Bahn- Stationen  verbracht. 

Seit März 2010 bin ich in Pension, und so hatte ich Zeit,  im Internetprogramm „Google-Earth“ virtuelle Reisen zu unternehmen. Dabei hatte ich auch die vielen Backsteinkirchen – viele davon Ruinen – in der Oblast Kaliningrad entdeckt. Ich befand mich zu dieser Zeit  gerade in regem Gedanken- und Dokumentenaustausch mit einer italienischen Kunst-Historikerin, die sich für die obenerwähnten Aktivitäten meines Vaters im Zusammenhang mit dem deutschen Kunstschutz in Oberitalien interessierte. Ich berichtete ihr auch von meinen „Kaliningrader Entdeckungen“:  was für ein Unterschied bestand da zwischen den sorgsam restaurierten Kirchen meiner Heimat  und  den vernachlässigten Ruinen hier in der Oblast!

Daraufhin wurde  ich von  der obenerwähnten Kunsthistorikerin,  professoressa Elena  Franchi,   ermuntert, aus meinen Beobachtungen des Zustands der Kirchen in der Oblast eine kleine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Sie war gerade als Kuratorin damit beschäftigt, eine neue Ausgabe der italienischen Kulturzeitschrift „Predella“ zusammenzustellen. Dabei ging es um ein Generalthema  „Das Geschenk der Väter – das bedrohte kulturelle Erbe in Krisengebieten“.   Mehrere Autoren  aus den verschiedensten Ländern haben dazu Beiträge verfasst. Heute würde wohl niemand mehr die Oblast Kaliningrad als Krisengebiet bezeichnen, dennoch waren   die Kirchen im nördlichen Ostpreußen mein Beitrag zu diesem Generalthema.  

Bei meiner Suche nach der einschlägigen Literatur in der Wiener Universitätsbibliothek ist mir auch das umfangreiche Werk des Kaliningrader Archivars Herrn Anatolij Bachtin in die Hände geraten: Vergessene Kultur – die Kirchen in Nord-Ostpreußen – so hieß der Band, der als Gemeinschaftswerk mit dem Deutschen Gerhard Doliesen entstand.  Im Jahr 2010, als ich die entsprechenden Fotos im Internet sah,  war der Niedergang der Bauwerke oft noch weiter fortgeschritten, als man anhand der von Bachtin bis 1995 dokumentierten Fotos feststellen konnte. Ich fragte mich, ob irgendjemand in Europa  eine Ahnung hatte, was da an Kulturgut „den Bach hinunter geht“, wie man so schön sagt.  Außer dem Studium des kunsthistorischen Standard-Werks, Dehio, war auch die Beschäftigung mit der Literatur über die Geschichte Ostpreußens notwendig, was mich immer tiefer in die Problematik dieses Landes eingeführt hat. Ich musste mich auch um die Genehmigung zur Veröffentlichung der im Internet platzierten Fotos  bemühen.  Die Fotografen stammten oft hier aus der Region oder aus St. Peterburg, wie z. B. Jurij Bardun, Sergej Samusenko (alias „samous“), Tomas Loov (alias „gangland“), Alexej Trubetskoj (alias „Masliukov“). Aus den meist in englischer Sprache geschriebenen Antworten  sprach eine sehr warmherzige Atmosphäre: alle standen positiv zu meinem Vorhaben und stellten mir die Fotos unentgeltlich zur Verfügung. Ein Dank an dieser Stelle auch für die Fotos von Viktor Haupt und Gunnar Strunz, und von Peer Axel Kroeske; vor allem aber an die hiesigen, an der Historie des Landes so interessierten Hobby-Fotografen  ein herzliches balschoje spassiba!!

Aus meiner umfangreichen Sammlung von Fotos wählte ich letztlich elf Kirchen aus, und bei meiner  in italienischer Sprache verfassten  Beschreibung der Kirchen war mir wichtig, dass die Beispiele nur solche Bauwerke betrafen,  die den Krieg mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatten. Oft waren sie auch ein paar Jahre lang  von den neuen Bewohnern des Gebiets in profanierter Weise genutzt worden. Hier handelte es sich also nicht um Kriegsruinen  –  der Verfall war nicht auf Kriegshandlungen zurückzuführen, sondern erfolgte in Friedenszeiten! 

Frau Professor Franchi half mir ganz wesentlich, indem sie mir nicht nur Quellen nannte (auch viele italienische) , sondern auch selbst als Co-Autorin tätig wurde. Sie half mir, meine Beschreibung des Verfalls der Kirchen in einen zeitgeschichtlichen Rahmen zu stellen. Es ging also um die politischen Verhältnisse dieser ersten, sowjetischen Nachkriegsjahrzehnte.   Überdies  ging es auch um die  Klärung der Besitzverhältnisse, was das Kirchengut betrifft. Erst vor ein paar Jahren erfolgte diese Klärung durch ein Gesetz, das Sie alle hier wahrscheinlich besser kennen als ich: der Russisch Orthodoxen Kirche wurde durch die Auslegung dieses Gesetzes auf die Verhältnisse in der Oblast Kaliningrad jenes Kirchengut zugesprochen, das vor dem Krieg den deutschen Glaubensgemeinschaften gehörte.

Ich hatte auch parallel zu meiner Arbeit ein bisschen die Bemühungen von Seiten des „Kuratoriums Arnau“ verfolgt:  im  Zusammenwirken mit staatlichen russischen Stellen wurde die Rettung und Wiederinstandsetzung der zweitältesten Kirche des Ordenslandes, der Katharinenkirche in Rodniki/Arnau  ermöglicht.  Nun, nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes, wollten die Deutschen aber ihre Arbeit nicht mehr fortsetzen, da die Nutzungspläne geändert und die Rechte trotz anderslautender Verträge an die Russisch Orthodoxe Kirche übertragen wurden.    

Meine Arbeit  beschreibt also folgende Kirchen bzw. das, was davon übrig ist: 

Chrabrowo/Powunden; Rodniki/Arnau;  Wladimirowo/Tharau; Snamensk/Wehlau; Kashtanowo/Neu Waldeck-Almenhausen; Romanowo/Pobethen; Kumatschewo/Kumehnen; Poretschje/Allenau; Schelesnodoroschnyj/Gerdauen; Osjorsk/Darkehmen (Angerapp) und Salessje/Mehlauken (Liebenfelde).

Von diesen möchte ich 3 Beispiele  erwähnen,  die mir besonders wichtig und erhaltenswert erschienen: 

Als erstes die aus dem 14. Jahrhundert stammende Katharinenkirche in Rodniki/Arnau : wegen des einzigartigen Freskenfrieses „spaeculum salvationis“, des Heilsspiegels, und der schönen Sterngewölbe – Gottseidank konnte wenigstens die Substanz erhalten, der Turm wieder aufgebaut und das Dach erneuert werden.

Zweitens,  die aus dem 15. Jahrhundert stammende, entzückende kleine Kirche in Poretschje/Allenau bei Prawdinsk/Friedland: sie war wohl während des Krieges beschädigt worden (es klaffte ein großes Loch in der mit einem Stufengiebel geschmückten Chorwand), aber ein wenig Aufwand für Sicherungsmaßnahmen hätte dieses kleine Juwel retten können. Im Internet konnte man das Zugrundegehen dieses Bauwerks beobachten: es gab Fotos, die  das gerade noch existierende, aber schon großenteils zusammengebrochene Dach und die schöne Chorwand zeigen; kurz darauf erschienen Fotos, die vom endgültigen Zusammenbruch des Daches und von dem Einsturz der Chorwand Zeugnis geben.  Was für ein Jammer!  

Drittens, die aus dem 19.Jahrhuindert stammende Kirche in Salessje/Mehlauken (Liebenfelde): sie stand noch vor zwei Jahren ziemlich gut da, bis auf ein Seitenschiff war der Kirchenraum noch gedeckt. Heute sind das Hauptdach und etliche Mauern zusammengebrochen. Die Kirche ist insofern eine Besonderheit in der Oblast Kaliningrad, da sie erstens vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. initiiert und vom berühmten Architekten Friedrich August Stüler geplant und erbaut und im Jahr 1846 geweiht wurde; sie ist im Stil den frühchristlichen römischen Basiliken mit freistehenden Campanile (Glockenturm) nachempfunden, für die der König während seiner Italienreisen eine Vorliebe entwickelt hatte. Sie hat in der Potsdamer Friedenskirche eine etwas üppiger ausgestattete jüngere „Schwester“; auch die Jacobikirche in Berlin Kreuzberg folgt diesem Schema. Stüler hat aber auch weitere Spuren in Ostpreußen und anderswo hinterlassen: so ist auch die alte Universität Königsberg sein Werk, und das Neue Museum in Berlin, lange Jahre eine Bombenruine, wurde erst vor 4 Jahren – nach einer Generalsanierung und Neukonzeption durch den britischen Architekten David Chipperfield – wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.  Auch die Stammburg der Hohenzollern stammt in ihrer heutigen Form aus den Entwürfen Stülers.  –  Könnte man Kirchen auf einer Kunstauktion anbieten, wäre hier in Salessje die Interessentenschar wohl unübersehbar!    

Bei aller Tristesse, die aus meinem Beitrag  zu Tage treten mag:  ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es eine Reihe wiederinstandgesetzter, zum Teil gut restaurierter Kirchen im Lande gibt.  Überragt werden alle diese in die Wege geleiteten oder schon abgeschlossenen Sanierungen natürlich durch die Wiedererrichtung des Doms am Kneiphof, gegen die sich, wie man hört, auch kritische Stimmen zu Wort gemeldet hatten.   Deshalb sollte  man dem Initiator und Leiter des Unternehmens, Igor Alexandrowitsch Odinzow, der diese Restaurierung so lange begleitet hat, dereinst ein Denkmal setzen. 

Wie Sie vielleicht wissen, gibt es zum Thema Erhaltung, Restaurierung oder kompletter Wiederaufbau von zerstörten, historisch oder künstlerisch bedeutenden Bauwerken eine Unmenge gegensätzlicher Meinungen von Fachleuten.  Außerdem gibt es Diskussionen interessierter Laien oder Debatten in den Medien. Auch private, zivile, religiöse oder staatliche Gruppierungen setzen sich oft aus verschiedensten Motiven für den Erhalt oder den Wiederaufbau von Bauwerken ein. Oft sind es für die Identität einer Stadt, eines Landes  oder einer politischen Bewegung wichtige Bauten: man denke an den Wiederaufbau des im Jahre 1902 zusammengestürzten Campanile am Markusplatz in Venedig , an die von den Sowjets 1931 zerstörte Christ-ErlöserKathedrale in Moskau, an die in 2. Weltkrieg verwüstete Altstadt von Warschau, an die Dresdner Frauenkirche, an die Hohenzollern-Stadtschlösser in Potsdam oder Berlin: überall gab es gute Gründe, die oft von Puristen der Denkmalpflege vorgebrachten Argumente beiseite zu wischen und den kompletten Wiederaufbau zu wagen: die Puristen – und dazu gehören viele Architekten – sind der Meinung, dass ein wiedererrichtetes Gebäude kein wirklich authentisches Baudenkmal sei, zumal oft neue Baumaterialien oder Bauvorschriften oder einfach neue Nutzungskonzepte große Unterschiede zum Original-Bauwerk  begründen. Aber auch eine komplett erneuerte Altstadt wie jene in Warschau hat es geschafft, zum Welt-Kulturerbe zu zählen – und auch Dresden ist wahrscheinlich der unermüdlichen Schar von Unterstützern für den  Wiederaufbau der Frauenkirche und der Altstadt dankbar. Obwohl man das berühmte Zitat vom „Potjomkinschen Dorf“, also von einer schönen   Kulisse,  auch in Dresden anwenden könnte:  ich glaube trotzdem, dass auch diese mit viel Geld wiederaufgebaute „Altstadt“ eine wirkliche Alternative zu den vielen anderen Städten in Ost und West darstellt. Nicht nur in der DDR, auch in Kaliningrad wollte man die während des Krieges erfolgten Zerstörungen nutzen, um – ideologisch begründet – eine neue, bessere Welt für den sozialistischen Einheitsmenschen schaffen, indem man monotone Plattenbau-Quartiere errichtete. Andererseits gab es im Westen die Notwendigkeit, schnell entsprechende Stadtreparatur zu betreiben, um das Leben und die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen: aber die ersten Nachkriegsjahrzehnte sind auch im Westen oft nicht „das Gelbe vom Ei“, was die architektonische Qualität des Gebauten betrifft.

Was haben diese Erwägungen aber mit den Kirchen in der Oblast Kaliningrad zu tun? Nun, ich glaube, die akademischen Fragen nach Authentizität einer Rekonstruktion oder eines Wiederaufbaus stellen sich so lange nicht, als es keine zivilgesellschaftliche, staatliche  oder kirchliche Initiative zur Rettung der kulturgeschichtlich bedeutsamen Relikte der preußischen  Vergangenheit gibt. Erst wenn man erkennt, dass diese Relikte nun Teil der eigenen Geschichte geworden sind, wird man bemerken, was für einen Verlust die Oblast Kaliningrad durch die Vernachlässigung dieses aus deutscher Zeit stammenden Erbes erleidet. Es geht ja nicht primär darum, hier ein russisches Disneyland für Preußen-Fans aus Deutschland zu errichten, sondern der eigenen, aus verschiedensten Gebieten der ehemaligen Sowjetunion zugezogenen Bevölkerung klarzumachen, dass sie nicht eine menschenleere Wüstenlandschaft  besiedelt hat, sondern auf einem Schatz sitzt, den es zu heben und zu bewahren gilt. Schließlich sind auch die Reste der römischen Besiedelung  Deutschlands und Österreichs nun Teil der deutschen und österreichischen Geschichte  (römische Bauplastik ist sogar in einer  Wiener U-Bahnstation zu bewundern! ), und man soll nicht unterschätzen, was sorgsam gepflegte Kulturdenkmale für Impulse für den Tourismus darstellen. Lassen Sie mich augenzwinkernd behaupten: Sie, die Einwohner der Oblast Kaliningrad, könnten so etwas wie die Bewohner Andalusiens werden, wenn Sie – so wie die Spanier – die kulturellen Hinterlassenschaften  Ihrer vertriebenen „Araber“ wiederentdecken, restaurieren,  pflegen und zum prestigeträchtigsten Tourismus-Magneten der Region machen! Die „Araber“ – also die Deutschen – liefern Ihnen gerne sämtliche Unterlagen und das technische Know-how, um diese Vision in die Tat umzusetzen. Ich würde mir wünschen, dass die Salzburger Ihnen ein typisches Bauernhaus aus der Zeit ihres Hinauswurfs aus dem Erzbistum anno 1732 hinstellen würden – zum Beispiel als Pressezentrum für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018, wenn Sie Ihr Gebiet hier im Süden des Baltikums  als historischen Tummelplatz für die verschiedensten Europäer betrachten könnten und dies als exklusive Besonderheit, sozusagen als „Marke“, englisch: „brand“,  zu schätzen lernten.

Aber lassen Sie mich nun zum Schluss noch von einer künstlerischen Klammer berichten, die Königsberg mit Tirol verbindet: in einem  Buch über Königsberg aus dem Jahr 1992 (Auf der Suche nach dem alten Königsberg, von Heinrich Lange und Alexander von Normann)  ist auch eine Steinfigur abgebildet, die den Minnesänger Walther von der Vogelweide darstellt. Die Skulptur stand 1990 in der Wiese neben der Domruine; sie  war aus Anlass des 700. Todestages Walthers im Jahre 1930 vom Königsberger Sängerbund im Tiergarten aufgestellt worden.  Zu Beginn des Jahres 2012 wollte ich wissen, ob es diese Statue tatsächlich hier in Kaliningrad noch gibt. Das Andenken an Walther von der Vogelweide wird ja in meiner Geburtsstadt Bozen durch ein stattliches Denkmal  im Stadtzentrum  in Ehren gehalten.

Und tatsächlich:  die Direktorin des Staatlichen Archivs der Oblast Kaliningrad, Frau Federowa, hat mir eine E-Mail zukommen lassen, in der von Seiten des Museums der Föderalen Baltischen Universität   bestätigt wurde, dass eine Skulptur des Minnesängers  unversehrt in einem Innenhof der Universität aufgestellt sei!  Ich hoffe, dass ich ihn noch zu Gesicht bekomme! 

Jetzt möchte ich mich aber bei allen bedanken, die mich  mit diesem Land bekanntgemacht haben und die diese Reise  nach Kaliningrad ermöglicht haben;   Herrn Viktor Haupt habe ich schon erwähnt,  aber auch Herrn Gerfried Horst danke ich für seine Ermunterung, hier zu Ihnen zu sprechen.  Auch der deutsche Generalkonsul Dr.Dr. Rolf Friedrich Krause hatte mir in einer liebenswürdigen Antwort die Zurückhaltung der Bundesrepublik Deutschland  in Sachen  Erhaltung deutscher Baudenkmale in der Region erläutert.   Und auch ein schon länger dauernder E-Mail-Kontakt mit Herrn Viktor Tschernyschov, Redakteur des Königsberger Express, hat viel zum Verständnis der Situation in der Oblast Kaliningrad beigetragen.   Ich danke auch nochmals der Kant-Universität   für die Möglichkeit, hier zu sprechen – und last but not least danke ich meiner Frau, die mich hierher begleitet hat; ohne sie hätte ich mich wohl nicht in die Höhle des russischen Bären getraut!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

Balschoje spassiba!

P.S.: Meine  in der italienischen Kulturzeitschrift „Predella“ veröffentlichten Arbeit  kann unter folgendem link

http://www.predella.it/index.php/currentissue/index.html

im Internet abgerufen werden; für die deutsche Ausgabe habe ich Ihnen einige Exemplare mitgebracht. Ich würde Sie aber, falls Sie auch Interesse an der russischen Übersetzung haben, bitten, auf die Homepage www.freundekants.com der Gesellschaft der Freunde Kants und Königsbergs zu schauen und dort unter „Reisen – 2014 Siebte Reise“  nachzulesen, oder mir Ihre E-Mail – Adresse zukommen zu lassen, damit ich Ihnen die Seiten in deutscher Sprache schicken kann.

DI Christof Ringler
Porzellangasse 13/18, 1090 Wien, Österreich
christof@ringler-live.at 

Königsberg/Kaliningrad am 21.4.2014 – dem Tag vor Kants 290stem Geburtstag

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