Geschichte

Kants Weg zum ewigen Frieden im 21. Jahrhundert

Hiroo Nakamura (Nagano, Japan)

Sei Nagasaki die letzte Atombombenopferstadt!“ – Die vernünftigen Menschen in Japan schämen sich dafür, dass ein Land, das eigentlich auf seine überlegene Technologie stolz sein sollte, trotz der harten Erfahrung sowie des innigsten Wunsches der Atombombenopfer in Hiroshima und Nagasaki die Katastrophe von Fukushima verursacht hat. Diese Katastrophe hat den Fehler der bisherigen Wirtschafts- und Energiepolitik bewiesen. Sie spiegelt die Schwäche der Politik nicht nur in Japan, sondern in der ganzen Welt. Politische, kulturelle und religiöse Konflikte sind heute eher noch komplizierter geworden. Man muss aufs Neue danach fragen, ob die Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts wirklich im beständigen Fortschreiten zum Besseren ist.

Erasmus von Rotterdam, Immanuel Kant und Salomo Friedlaender, ein vergessener Philosoph des 20. Jahrhunderts, der sich „Altkantianer“ nannte und der heute wieder entdeckt zu werden beginnt, haben schon, jeder auf seine Weise, ihre Zeitgenossen ermahnt, die kriegerische Selbstzerstörung zu beenden, einen dauerhaften Frieden anzustreben und dafür sich der Moralität, die als ratio cognoscendi der Freiheit der Menschlichkeit zugehören soll, klar und fest bewusst zu werden. – An diese klassischen und modernen Texte anknüpfend und mich auf Grundprinzipien der japanischen Verfassung berufend, plädierte ich in meinem Buch Für den Frieden[1]dafür, dass der Mensch ohne Zweifel Hoffnung auf Zukunft hat, dass der ewige Friede allein dem Menschen selbst überlassen ist, und dass es also auf die Erziehung zur Persönlichkeit ankommt, weil es die Persönlichkeit ist, die als Subjekt der Freiheit und als ratio essendi der Moralität in der Wirklichkeit wirkt, und weil diese Freiheit für die Menschen, die den Frieden aus ganzem Herzen wollen, der „Schlußstein“[2] für den großartigen Entwurf zum ewigen Frieden ist, obzwar sie für alle Empiristen der „Stein des Anstoßes“[3] ist. In diesem Vortrag möchte ich Ihnen einen Auszug aus diesem Buch vorstellen.

Am Anfang seiner Schrift Klage des Friedens (Querela pacis), gedruckt 1517, schrieb Erasmus:

„DER FRIEDE SPRICHT. Wenn es für die Menschen von Vorteil wäre, mich gegen alles Recht so anzufeinden, fortzujagen und niederzustrecken, dann würde ich bloß darüber klagen, daß ich Unrecht erleide und daß sie ungerecht sind.“[4]

Wenn Erasmus gleich nach dem Zweiten Weltkrieg das zu Schutt gewordene Deutschland und das ruinierte Europa gesehen hätte, wie tief hätte er wieder geklagt? Zu einem bedeutsamen Zeitpunkt, im Jahre 1945, wurde die deutsche Übersetzung seiner Klage des Friedens neu veröffentlicht. Der Übersetzer, Arthur von Arx, schrieb ganz am Ende seines Nachwortes wie folgt:

„Vielleicht bleibt der «ewige Friede» immer ein Ideal. Aber man kann und soll eben Ideale nicht an sichtbaren Erfolgen messen. Sie bewahren ihre belebende Wirkung und ihre sittliche Kraft auch dann, wenn nur mehr oder weniger gelungene Verwirklichungen von ihrem Dasein Zeugnis ablegen.“[5]

Der ewige Friede ist für die Menschheit eine immer aktuelle Aufgabe, die sowohl von Saint-Pierre und Rousseau wie von Kant formuliert wurde. Es ist wohl keine Übertreibung, wenn man sagt, dass die Menschen seit der Aufklärungszeit, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg im Ernst danach strebten, diese Aufgabe zu übernehmen und zu bewältigen, und dass die Menschheit seit der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Friedensordnung und in der Politik wirklich merklichere Fortschritte als in der ersten Hälfte oder davor machte und macht. Erasmus, der vor 500 Jahren über die schreckliche Lage in Europa wehgeklagt hatte, würde z. B. angesichts des Erfolges der EU Europas gegenwärtige Lage für ein Wunder halten. Die politische Lage nicht nur in Europa, sondern auch in der ganzen Welt ist heute im Großen und Ganzen wirklich in einer wünschenswerteren Wende als bisher. Im Vergleich mit der Geschwindigkeit der technischen Entwicklung sind allerdings die Schritte der Menschheit zum ewigen Frieden so langsam, dass es aussieht, als ob sie fast stehen bliebe oder gar zurückfalle. Man kann doch Gründe dafür anführen, dass die Menschheit Schritte zum Besseren vorwärts getan hat oder tut. – Die Vorschläge zum ewigen Frieden, die im 18. Jahrhundert Saint-Pierre und Rousseau vorlegten und die Kant philosophisch begründete, können zuerst sichere Beispiele dafür sein. Heute hat man den Kodex, den Kant „ungeschriebenen“[6] genannt hat, schon geschrieben bei sich. Man kann sich der wirklichen Schritte zum ewigen Frieden konkret in allerlei Erklärungen, Verträgen oder Verfassungen demokratischer Länder in der Welt vergewissern: z. B. Charta der Vereinten Nationen (1945), Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948), Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (1966), Maastrichter Vertrag (1992), Ottawa-Konvention zur Ächtung von Antipersonenminen (1997), Konvention zur Ächtung von Streumunition (2008). Diese und andere „Geschichtszeichen[7] sollten durchaus als Beweise für einen Fortschritt des Menschengeschlechts genommen werden. Ich möchte noch drei Beispiele geben: das Abstimmungsergebnis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) enthielt trotz 8 Enthaltungen keine Gegenstimme und 48 Zustimmungen; die Ottawa-Konvention, die eigentlich auf Anregung der Nichtregierungsorganisationen hin durchgeführt worden war, wurde bis September 2007 von 156 Staaten ratifiziert; die Konvention zur Ächtung von Streumunition wurde im Jahre 2008 von über 100 Staaten unterstützt. Wie von Arx 1945 schrieb, kann man sagen, dass die Ideale wirklich „ihre belebende Wirkung und ihre sittliche Kraft“ bewahren, vielmehr entfalten.

Ob Erasmus irgendeinen Einfluss auf nachfolgende Friedensdenker wie Rousseau und Kant ausübte, lässt sich allerdings nur schwer feststellen. In ihren Schriften findet sich keine Anführung aus seiner Klage des Friedens. Aber wenn man jetzt von neuem dieses Buch liest, stößt man auf zutreffende Worte, welche die Wahrheit des Friedens erraten, was der Friede eigentlich ist und was notwendig ist, damit sich die Menschen dem Ziel des ewigen Friedens beständig nähern können. Erasmus’ humanistischer Grundgedanke führt zur Aufklärung und weiter bis zur Gegenwart. Erasmus, Rousseau, Kant: drei ganz verschiedene Charaktere: Erasmus ist geprägt von Religiosität und Rhetorik, während politisches Denken für Rousseau und kritische Philosophie für Kant charakteristisch sind. Aber es gibt einen gemeinsamen Punkt. Alle drei haben die Freiheit des Menschen erkannt und das moral-teleologische Wesen der Vernunft sowie des inneren und äußeren Zusammenhangs der menschlichen Gesellschaft. Was Erasmus uns gegeben hat, das ist die Überzeugung, dass kein Krieg sein soll und dass die Menschlichkeit in Wohlwollen und Eintracht besteht. Rousseau hat die Fragen nach dem idealen politischen System für den ewigen Frieden aufgeklärt. Es ist aber Kant, der hier eine entscheidende Rolle spielt, weil er der erste und einzige Philosoph ist, der die Frage nach der philosophischen Begründung des ewigen Friedens zum Abschluss bringen konnte. Denn er gab den Diskussionen sozusagen einen archimedischen Stützpunkt, um die Aussicht zum ewigen Frieden unter den Philosophen, die moralische Politiker zu Rate ziehen können, zu eröffnen. Salomo Friedlaender drückt das in entschiedenem Ton aus:

„Seit 1781[8] steht die Menschheit nicht nur politisch vor einer vom einzigen Kant entdeckten Alternative ihrer Freiheit: entweder wird ihre Vernunft, deren Quintessenz das Gesetz ist, von der Natur (resp. deren Schöpfer) beherrscht: oder – Kants Revolution der Denkungsart – Vernunft, welche nicht nur theoretische, sondern auch schöpferisch praktische Kraft enthält, herrscht über Natur.“[9]

Kants Verdienst um die moderne Philosophie besteht darin, dass er mit seiner kritischen Philosophie eine Bresche für die Schwierigkeit der Metaphysik schlug, welche die Menschen seit langem belästigt hatte. Kant schrieb am Eingang der Vorrede der ersten Auflage der Kritik der reinen Vernunft wie folgt: „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnis: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“[10] Kants Kritik war die Erste, die das Wesen der Metaphysik aufklärte und die Lösung ihrer Fragen aufzeigte. Nach Kant bestanden die Fehler der Metaphysiker darin, dass sie die metaphysischen Fragen, deren Urteile eigentlich erweiternd und synthetisch sein sollen, immer erläuternd und analytisch behandelt hatten. Um synthetisch erweiternd zu urteilen, war es notwendig, zum Inhalt der Erkenntnis etwas hinzuzufügen und sich noch auf eine anderes Prinzip als den Satz des Widerspruchs zu stützen. 

Nun, der ewige Friede ist nach Kants Metaphysik der Sitten kein anderer als der Endzweck der Rechtslehre und bedarf einer Metaphysik.[11] Die Fragen nach dem ewigen Frieden gehören eigentlich zur Metaphysik, nämlich zur Metaphysik der Sitten, also ist es bei der Diskussion darüber notwendig, zur Erkenntnis etwas hinzuzufügen und sich auf anderes Prinzip als den Satz des Widerspruchs zu stützen, damit man nicht in die Sackgasse des Skeptizismus oder des Dogmatismus gerät. Was das metaphysische Urteil über den ewigen Frieden zum Inhalt hinzufügen soll, sind Prinzipien a priori wie „Freiheit“, „Endzweck“, „Würde“ und „Recht“, genau genommen „Recht auf Leben in Frieden“.[12] Andere Prinzipien als der Satz des Widerspruchs sind das moralische Gesetz und die moralische Teleologie. Der Kern der oben genannten vier Prinzipien a priori ist Freiheit, weil es die Freiheit ist, die „das angeborene Recht“[13] genannt wird, und die Würde sowie der Endzweck erst durch das moral-teleologische Bewusstsein mit der Freiheit möglich sind. Ich charakterisiere also die Freiheit als ratio essendi des ewigen Friedens und den ewigen Frieden als ratio cognoscendi der Freiheit. Denn vor der Freiheit, d. h. vor dem freien Willen des Menschen öffnet sich die Zukunft nach der Möglichkeit hin, sich selbst besser zu machen, zu kultivieren und zu moralisieren. Es ist die Freiheit, mit welcher der Mensch erst Mensch werden kann. Die Freiheit des Menschen verneinen heißt die Möglichkeit der Zukunft blockieren, die sich eigentlich dem Menschen öffnen will, um sich ihm zu überlassen. Die Zukunft der Menschheit zum ewigen Frieden hängt einzig und allein von der Freiheit des Menschen ab, indessen es vom Streben nach dem ewigen Frieden abhängt, ob der Mensch in der Tat ein freies Wesen ist. Der Mensch kann wegen der Freiheit die Aufgabe zum ewigen Frieden für seine eigentliche Bestimmung halten und seine eigene Zukunft von sich aus übernehmen. Diese Tatsache hat man schon in den oben erwähnten „Geschichtszeichen“ erfahren. Man kann sagen, dass das Menschengeschlecht heute sicher auf dem Weg zum ewigen Frieden ist, den Kant philosophisch begründet hat. Die aktuelle Frage ist, wie man diese Schritte weiter vorwärts macht. Es kommt schließlich auf die Erziehung an. 

Am Anfang seiner Pädagogik erklärt Kant ausdrücklich: „Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muß.“[14] Denn „der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung.“[15] – „Durch Erziehung zur Persönlichkeit kann er ein frei handelndes Wesen werden, das sich selbst erhalten und in der Gesellschaft ein Glied ausmachen, für sich selber aber einen innern Werth haben kann.“[16] Der innere Wert ist nach Kant das, was der Mensch mit der Freiheit sich selbst gibt. Das heißt, dass er danach streben kann, das Recht auf Leben in Frieden zu achten, sich dem ewigen Frieden als Endzweck zu nähern und der Würde des Menschen würdig zu sein. Auf die Zuversicht dieser moralischen Teleologie gründet Kant die Pädagogik, welche eine Antwort auf die Grundfrage danach gibt, wie der ewige Friede für die Menschheit möglich ist. Es kommt auf die Erziehung zur Persönlichkeit als Subjekt der Freiheit an. Friedlaender appellierte nachdrücklich:

„Seit 150 Jahren hätte man die Kinder in den kategorischen Imperativ einweihen können, wodurch Weltkriege wahrscheinlich verhütet worden wäre.“[17]

Nach der verbreiteten Meinung wäre der ewige Friede nur eine leere Idee, ähnlich der Arbeit des Sisyphus.[18] Ist das richtig? – Einerseits ja, andererseits aber nicht. Denn die Menschengeschichte scheint allerdings voll vergeblicher Mühen mit dem Frieden zu sein, doch seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert kann man in bemerkenswerten Tatsachen den Schimmer, die Keime eines Fortschritts zum Besseren erblicken. Ich möchte mit Kant sagen, dass der Menschheit Streben nach dem ewigen Frieden keine Arbeit des Sisyphus ist und dass die Menschheit es sicher schaffen kann, auf die Ausführung des ewigen Friedens immer näher zuzugehen, indem sie sich jeweils darüber freuen kann, sich dessen bewusst zu werden, der Würde des Menschen würdig zu sein. Ist es eine Übertreibung, wenn ich hier wage, wieder mit Kant den Grund dafür anzugeben? – Weil „er etwas kann, darum weil er sich bewußt ist, daß er es soll, und erkennt in sich die Freiheit, die ihm sonst ohne das moralische Gesetz unbekannt geblieben wäre“.[19] Und weil die Menschen angesichts der heute immer ernster werdenden Situation einsehen müssen, dass das Menschengeschlecht wirklich in der kritischen Lage ist, als ob „ein Galgen vor ihm aufgerichtet wäre, um ihn sogleich nach genossener Wollust daran zu knüpfen“.[20]

In der Einleitung der Kritik der Urteilskraft, in einer Anmerkung, stellte Kant die Frage: „Warum aber in unsere Natur der Hang zu mit Bewußtsein leeren Begehrungen gelegt worden?“ Seine Antwort darauf ist gerade heute von Bedeutung, damit der Mensch sich aufs Neue davon überzeugt, dass er eigentlich ein Wesen der Möglichkeit, d. h. ein freies Wesen ist und die Möglichkeit seiner Zukunft von ihm selbst abhängt.

„Warum aber in unsere Natur der Hang zu mit Bewußtsein leeren Begehrungen gelegt worden, das ist eine anthropologisch-teleologische Frage. Es scheint, daß, sollten wir nicht eher, als bis wir uns von der Zulänglichkeit unseres Vermögens zur Hervorbringung eines Objekts versichert hätten, zur Kraftanwendung bestimmt werden, diese großenteils unbenutzt bleiben würde. Denn gemeiniglich lernen wir unsere Kräfte nur dadurch allererst kennen, daß wir sie versuchen. Diese Täuschung in leeren Wünschen ist also nur die Folge von einer wohltätigen Anordnung in unserer Natur.“[21]

Mein Buch Für den Frieden ist sozusagen ein aktueller Aufruf, für Kants Entwurf zum ewigen Frieden den Weg im 21. Jahrhundert zu bahnen. Am Anfang des Vorwortes dieses Buches schrieb ich: „Erasmus’ Frieden sowie den Menschen möchte ich dieses Buch widmen“ und am Ende seiner Einleitung: „Erasmus’ Friede, der einmal bei allen Völkern verworfen und niedergeschlagen war und seine eigenen Angelegenheiten eingeklagt hatte, möge mit diesem Buch einen Ort finden, zu dem er sich wenden kann! – Die Menschen mögen auch mit diesem Buch aus dem Wahn und zu ihrer Bestimmung für ihr eigentliches Leben erwachen!“

Nun, mit den Mottos meines Buches möchte ich diesen Vortrag schließen:

Schließlich ist man schon auf dem besten Wege zum Frieden, wenn man den Frieden aus ganzem Herzen will. Wem nämlich der Friede wirklich am Herzen liegt, der greift alle Friedensmöglichkeiten auf. Er läßt die Hindernisse entweder links liegen oder beseitigt sie. Sicherlich aber muß er mancherlei ausstehen, damit ein so großes Gut wie der Friede unversehrt bleibt.“ (Erasmus von Rotterdam)

Den Willigen führt das Schicksal, den Widerstrebenden schleift es mit.“ (Seneca)


[1] Hiroo Nakamura, Für den Frieden, libri nigri 16, Nordhausen: Traugott Bautz 2012.

[2] KpV, AA 05, S. 3.

[3] KpV, AA 05, S. 7.

[4] Erasmus von Rotterdam, Klage des Friedens, Übertragung u. Nachwort von Arthur von Arx, Klosterberg, Basel 1945, S. 9.

[5] Klage des Friedens, a.a.O., S. 103.

[6] „Da es nun mit der unter den Völkern der Erde einmal durchgängig überhand genommenen (engeren oder weiteren) Gemeinschaft so weit gekommen ist, daß die Rechtsverletzung an einem Platz der Erde an allen gefühlt wird: so ist die Idee eines Weltbürgerrechts keine phantastische und überspannte Vorstellungsart des Rechts, sondern eine nothwendige Ergänzung des ungeschriebenen Codex sowohl des Staats- als Völkerrechts zum öffentlichen Menschenrechte überhaupt.“ (ZeF, AA 08, S. 360) 

[7] SF, AA 07, S. 84.

[8] Das Jahr der ersten Auflage der Kritik der reinen Vernunft.

[9] Diese Worte finden sich zu Beginn des Aufsatzes Kant als Politiker (1937?). Dieser Text wird in Band 22 der von Hartmut Geerken und Detlef Thiel herausgegebenen Edition Salomo Friedlaender/Mynona. Gesammelte Schriften (Waitawhile, Herrsching 2005 ff.) erscheinen.

[10] KrV, AA 04, S. 7.

[11] Vgl. MS, AA 06, S.355.

[12] Das Grundprinzip des Pazifismus der japanischen Verfassung besteht im „Recht auf Leben in Frieden“, wie in der Präambel zu lesen ist: „Wir erkennen an, daß die Völker auf der ganzen Welt das Recht haben, ohne Unterschied frei von Furcht und Not in Frieden zu leben“ (Röhl, Wilhelm, Die japanische Verfassung, Die Staatsverfassungen der Welt in Einzelausgaben Bd. 4, Frankfurt am Main / Berlin 1963, S. 87). Yoichi Higuchi, Verfassungsrechtler in Japan, erklärt, dass man die klassische Freiheit wie „Freiheit von Furcht“ das „Recht des 18. und 19. Jahrhunderts“ nennen kann, und das ökonomische Recht sowie das Sozialrecht, wie „Freiheit von Not“, das „Recht des 20. Jahrhunderts“, indessen das „Recht des 21. Jahrhunderts“ das „Recht auf Leben in Frieden“ genannt werden soll (vgl. Tadakazu Fukase & Yoichi Higuchi, Le constitutionnalisme et ses problèmes au Japon : Une approche comparative, Paris 1984, S. 27). Vgl. Hiroo Nakamura, Für den Frieden, § 30, S. 116 f.

[13] MS, AA 06, S. 237.

[14] Päd, AA 09, S. 441.

[15] Päd, AA 09, S. 443.

[16] Päd, AA 09, S. 455.

[17] S. Friedlaender, Moral und Politik. Dieser Text wird in Band 22 der von Hartmut Geerken und Detlef Thiel herausgegebenen Edition Salomo Friedlaender/Mynona. Gesammelte Schriften (Waitawhile, Herrsching 2005 ff.) erscheinen.

[18] Vgl. TP, AA 08, S. 307. Vgl. Goyard-Fabre, Simone, La construction de la paix ou le travail de Sisyphe, Paris 1994, S. 262.

[19] KpV, AA 0 5, S. 30.

[20] Ebd.

[21] KU, AA 05, S. 178 Anm.

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